Mit dem Tesla Model Y in die Abruzzen: 900 km elektrische Abenteuer zwischen Bodensee und Italien

Schon oft stand sie auf meiner To-Do Liste: ein Reisebericht über die große Tour von zuhause am Bodensee bis in die malerischen Abruzzen, und zwar vollelektrisch – mit meinem Tesla Model Y. Dieses Jahr war es wieder so weit: Rund 900 Kilometer, drei Ladestopps, ein neugieriger Mitfahrer und jede Menge neue Erfahrungen auf meiner Reise Richtung Süden.

In diesem Beitrag berichte ich von meinen persönlichen Erlebnissen und gebe Tipps, worauf ihr bei einer längeren Fahrt mit dem Tesla – gerade ins Ausland – achten solltet.

Planung ist alles – und der Start voller Sonne

Tesla Reisebericht nach ItalienIn der Regel starte ich auf langen Strecken bevorzugt nachts. Die Straßen sind leerer, die Wahrscheinlichkeit für Staus sinkt erheblich, und insgesamt fährt man deutlich entspannter. Doch diesmal war alles anders: Mein Mitfahrer, ein Freund, der bis dato nur mit Erdgas-Fahrzeugen unterwegs war, hatte keine Erfahrung mit Elektroautos und wollte unbedingt nachmittags starten. Gegen 16 Uhr ging es bei strahlendem Sonnenschein und stolzen 30 Grad los – da braute sich bereits das erste Thema für intensive Diskussionen zusammen: die Klimaanlage.

Wer den Komfort einer Mercedes E-Klasse kennt, ist ein anderes Klima-Konzept gewohnt als die direkte, manchmal recht flotte Tesla-Ventilation, bei der man mit den Fingern am Display die Luftrichtung steuert. Dass sich der Luftstrom nicht komplett „indirekt“ verteilen lässt, sorgte für Gesprächsstoff – und ein wenig Nostalgie nach dem „sanften Windhauch“ des Sterns.

Verkehr, Autopilot und ein Fahrgefühl zwischen Entspannung und Technik-Kritik

Schon die ersten Kilometer führten uns direkt in den Feierabendverkehr rund um Zürich. Hier zeigte sich deutlich, wie praktisch der Tesla-Autopilot sein kann – er beschleunigt und bremst automatisch, hält die Spur und sorgt so für ein entspanntes Fahren, gerade im Stop-and-Go-Chaos. Aber es gibt auch Schattenseiten: Das System bremste manchmal abrupt, bildete im Stau keine Rettungsgasse, und man ist auch weiterhin gefordert, regelmäßig die Hände ans Lenkrad zu legen und leichten Lenkdruck auszuüben.

Vor allem für meinen Mitfahrer, für den all das Neuland war, bot meine Fahrt Gelegenheit, Vorurteile und Fragen zum Thema Elektromobilität direkt an der Quelle zu diskutieren. Besonders, als die Ankunftszeit am ersten Supercharger während des Staus immer weiter nach hinten rutschte, wurde uns bewusst: Flexibilität und Geduld sind bei solchen Fahrten essenziell, vor allem, wenn neue Technik und Unwissenheit aufeinandertreffen.

Tesla Zubehör bei Amazon
Tesla-Zubehör auf Amazon
Entdecke hochwertiges Zubehör für deinen Tesla auf Amazon und gestalte dein Fahrerlebnis ganz nach deinen Wünschen. Ob du ein Model 3, Model Y, Model S oder Model X fährst – Amazon bietet eine große Auswahl an passendem Zubehör für dein Fahrzeug. Als Amazon Prime Nutzer profitierst du meist von kostenlosem Versand. Von Ladekabeln bis hin zu stilvollen Interieur-Accessoires findest du alles, um deinen Tesla individuell zu gestalten.

Ladepause mit Tücken – und ein (fast) verpasster Tunnel

Der erste Ladestopp in Flüelen, Schweiz, brachte so einige Überraschungen. Sehr praktisch fand ich die Anzeige im Display: Es wurden nicht nur Ladestationen, sondern auch verfügbare Toiletten inklusive Zugangscode angezeigt – ein echtes Plus, besonders auf längeren Reisen. Weniger erfreulich war allerdings die Tatsache, dass eine Ladesäule nur mit niedriger Leistung arbeitete. Erst durch Umparken und erneutes Verbinden startete die Ladekurve durch – ein Hinweis darauf, dass auch am perfekten System manchmal noch Luft nach oben ist. Welch ein Glück, dass die Tesla App eine native Möglichkeit bietet, Probleme mit den Superchargern melden zu können.

Spannend wurde es bei der Weiterfahrt: Der Routenplaner meldete nach aktuellem Stand, dass wir den Gotthard-Tunnel wohl noch rechtzeitig erreichen sollten. Doch kaum losgefahren, lotste uns das Navi zurück zum Supercharger – noch 7 Minuten zusätzliche Ladezeit. Die Zeit lief uns davon, der Tunnel schloss um 20 Uhr. Trotz der Unsicherheit entschied ich mich, dem System zu vertrauen und erst weiterzufahren, als das Auto meldete: „Ladestand reicht für die Weiterfahrt aus.“

Wie es das Schicksal wollte, erreichten wir den Gotthard-Tunnel exakt um 20:02 Uhr – knapp zu spät, die Tore waren bereits geschlossen. Die alternative Route führte über den majestätischen Gotthardpass, was nicht nur landschaftlich ein Highlight, sondern auch aus Energiesicht spannend war: Für den Aufstieg verbrauchten wir 12 % Akku, bei der Abfahrt wurden durch Rekuperation etwa 5 % zurückgewonnen.

Tesla im Ausland: Software, Ladestopps & italienische Besonderheiten

Auffällig war die gute Software-Performance des Teslas in der Schweiz: Der erweiterte Autopilot (Enhanced Autopilot) war hier deutlich zuverlässiger, Phantombremsungen blieben aus und die Navigation an Auf- und Ausfahrten funktionierte ohne Murren – ein klarer Vorteil gegenüber deutschen Autobahnen, wie ich sie kenne.

Der zweite Halt führte uns nachts zum Supercharger in Fidenza, Italien. Viele Supercharger bei unseren südlichen Nachbarn befinden sich in der Nähe von Einkaufszentren – oft etwas abgelegen, aber meist hell beleuchtet und sicher. Zwar muss man in Italien für manche Supercharger die Autobahn verlassen und ein paar Minuten (5-8 Minuten) Umweg in Kauf nehmen (inklusive Maut-Stopps), doch die Zuverlässigkeit der Ladesäulen rechtfertigt diesen Aufwand aus meiner Sicht auf jeden Fall.

Unser dritter und vorerst letzter Stopp: Forli. Auch hier ein Supercharger am Einkaufszentrum – ideal gelegen, aber mit ähnlichem „Umweg-Charakter“. Am Zielort San Benedetto del Tronto gab es einen nagelneuen Supercharger, sodass ich den Akku vor der Ankunft auf 80 % vollladen wollte.

Der Alltag in Italien brachte weitere Erfahrungen: Der Stromverbrauch erscheint im Süden oft höher. Das hängt mit längeren Wegen, höheren Außentemperaturen und häufigerer Vorklimatisierung des Fahrzeugs zusammen – speziell, wenn der Wächter-Modus nachts aktiv bleibt, kann über Nacht gut mal 8–10 % der Akkuladung verloren gehen. Wer eine abschließbare Garage am Feriendomizil hat, ist also klar im Vorteil.

Zubehör Shop


Shop4Tesla präsentiert sich als deine Online-Anlaufstelle für exklusives und umweltfreundliches Zubehör rund um Tesla-Fahrzeuge.

Ein breites Sortiment erstreckt sich über zahlreiche nützliche Produkte, die speziell auf die Bedürfnisse des Tesla Model 3, Model Y, Model S und Model X zugeschnitten sind.

Rückfahrt: Herausforderungen, Technikfragen und Lernerfahrungen

Die Rückreise hatte es nochmal in sich. Mein Mitfahrer grübelte, warum man nicht einfach an einem Supercharger voll lädt, statt häufiger Pausen einzulegen. Die Tesla-Routenplanung sieht aber vor, mehrere kurze Ladepausen einzuplanen, was in Summe oft effizienter ist. Die teils rasante Korrektur der prognostizierten Restbatterie durch die Klimaanlage bei über 30 Grad Außentemperatur brachte mich aber selbst ins Grübeln:Ist die Technik an ihre Grenze gestoßen?

Ein genauer Blick in die Verbrauchsanalyse zeigte, dass die Klimaanlage – vor allem bei Einstellung auf 20 Grad statt beispielsweise 25 Grad – den Stromverbrauch spürbar in die Höhe trieb. Auch das Temperieren des Akkus schlug hier zu Buche. Dennoch: Die Software gibt wertvolle Hinweise, wie man den Verbrauch weiter senken kann – bei mir vor allem durch eine reduzierte Durchschnittsgeschwindigkeit von 120 auf 110 km/h.

Das spannendste elektrische Abenteuer dann auf dem Rückweg wieder am Gotthard: Kilometerlanger Stau, das Navi verheißt eine Stunde und 43 Minuten für 25 Kilometer. Mit 33 % Akku wagten wir den Weg erneut über den Pass. Auch diesmal rekuperierte das Model Y ordentlich (8%!), Credits an die Effizienz der Tesla-Technik!

Tipps für entspannte Fahrten quer durch Europa

  • Telepass für italienische Autobahnen: Unbedingt zu empfehlen! Die gelben Telepass-Spuren an der Maut sparen Zeit – Informationen und Bestellung unter maut1.de*.
  • Digitale Vignette Schweiz: Praktisch und schnell online erhältlich – kein nerviges Kleben mehr. Einfach vorher auf mautwelt.de* aktivieren.
  • Reiseroute im Tesla akkurat planen – gerade im Sommer: Lieber etwas konservativer, weniger Komfort durch Klima, dafür mehr Reserveakku.
  • Mehr Pausen mit Kind(ern) einplanen, meistens ist nicht das Auto das begrenzende Element, sondern die Bedürfnisse an Bord.

 

Wie sind eure Erfahrungen mit Langstrecken und E-Autos im Urlaub? Habt ihr ähnliche Herausforderungen erlebt, oder ganz andere Lösungen gefunden? Schreibt mir gern eure Tipps und Erlebnisse in die Kommentare – ich bin gespannt!

*Affiliate Link

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert